Cannabidiol (CBD) bei Angstzuständen & Unruhe

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Kann CBD helfen, Unruhezustände und Angst zu lindern?

Wir wollen mit dem Thema in diesem Beitrag so sensibel, sachlich sowie fachlich fundiert wie möglich vorgehen, um dir ein bisschen Wissen an die Hand geben zu können. Vielleicht kann es helfen, Menschen mit einer Angststörung oder ständiger Unruhe Linderung zu verschaffen.

Wir haben euch bei Instagram gefragt, welche Verwendungsmöglichkeiten von CBD euch besonders interessieren und ihr habt fleißig abgestimmt. Aufgrund der Umfrageergebnisse in der HANV-Community wird es also in diesem Beitrag darum gehen, ob CBD-Produkte bei Angst und ähnlichen negativen Gefühlszuständen helfen können.

Dieses Thema betrifft bis zu 14% der Bevölkerung. Im Laufe eines Lebens leidet sogar jeder 4. zu irgendeinem Zeitpunkt an einer Angststörung. [1]
So unangenehm es also auch sein mag, scheint es auf der anderen Seite „normal“ zu sein wenn doch so viele Menschen betroffen sind?
Doch jeder, der sich jetzt hier als „Betroffener“ bezeichnen würde, weiß – „normal“ fühlt sich das nicht an!

Zu diesem Zweck haben werden wir dir einige Studien und dessen Ergebnisse vorstellen, die zu dem Thema gemacht wurden.

Durch diese Punkte lotsen wir dich im Beitrag:

  1. Was ist eine Angststörung?
  2. Welche Wirkstoffe in Hanf haben angstlösende/beruhigende Eigenschaften?
  3. Studien, die zu diesem Thema gemacht wurden
  4. Zusammenfassung und Dosierungstabelle

Trigger Warnung: Punkt 1 beinhaltet konkrete Beschreibungen von angstbedingten Symptomen und Zuständen.

1. Was ist eine Angststörung?

Jemand, der das nicht kennt, mag denken „Ein bisschen Angst haben ist doch normal“.

Doch hat man Angst oder Panikreaktion, ohne das eine reale Bedrohung vorliegt, ist das anstrengend und verunsichert den Betroffen meist sehr.
Erlebt man dazu sogar noch das Gefühl eines Kontrollverlustes und körperliche Symptome wie Atemnot, Schwindel oder Herzrasen liegt dann doch ein sehr belastender Zustand vor, der die Lebensqualität einschränken kann.

Da auch bei diesem Thema die Wissenschaft alles ordentlich durchsortiert hat, kann man Ängste noch spezifischer beschreiben.
Ist eine ungerechtfertigte Angstreaktion auf gewisse Objekte gerichtet, spricht man von einer Phobie z. B. gibt es die Agoraphobie – die Angst vor öffentlichen Plätzen oder Menschenmengen.
Leidet jemand unter einer Sozialen Phobie, hat die Person Angst vor Aufmerksamkeit oder sozialer Interaktion und geht unter Umständen nicht mehr aus dem Haus.

Prinzipiell beginnt eine Angststörung da, wo eine normale und sinnvolle Angstreaktion aufhört. Das heißt, wenn Angstgefühle unangemessen, häufiger oder stärker als notwendig sowie langanhaltend sind, lässt sich von einer Angsterkrankung sprechen. [2]

Eine gute Nachricht wollen wir euch an dieser Stelle nicht vorenthalten. Angsterkrankungen sind Krankheiten, und eine Krankheit kann man in den aller meisten Fällen behandeln, sodass die Lebensqualität zurückkehrt.

Damit haben wir schon die perfekte Überleitung zu Punkt 2.

2. Welche Wirkstoffe in Hanf haben angstlösende/beruhigende Eigenschaften?

In der Hanfpflanze sind mehrere Substanzen die eine entspannenden und angstlösende Wirkung entfalten können.

Eine Gruppe davon sind die Terpene. Diese sind Hauptbestandteil der ätherischen Öle die sich im Harz der Pflanze befinden. Terpene und dessen beruhigende Eigenschaften kennt man auch aus anderen Pflanzen wie z. B. das Linalool im Lavendel.

Linalool kommt als Terpen auch in Hanf vor und besitzt angstlösende sowie entspannende Eigenschaften.[3]

Auch Myrcen ist in Hanf vertreten. Dieses Multitalent unter den Terpenen hemmt Entzündungen und schützt sogar vor Schimmelpilzgiften. Dazu wirkt es entspannend auf die Muskulatur. [4]

Das Pinen ist eines der am weitesten verbreiteten Terpen und wirkt entzündungshemmend. Dazu hat es die Eigenschaft die Bronchien zu weiten. [5]

Wer selbst unter Unruhezuständen oder Angst leidet, kennt das Gefühl von Verkrampftheit und starren Muskeln. Eine verspannte Muskulatur im Brust und Rippenbereich kann sogar ein sehr unangenehmes „Engegefühl“ auslösen.
Die in der Hanfpflanze enthaltenden Terpene können durch die beschriebenen Eigenschaften dazu beitragen natürlich Linderung zu verschaffen.

An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: Willst du die Vorteile von Terpenen nutzen, achte beim Kauf eines CBD Produktes darauf, dass es sich um ein Vollspektrum Produkt handelt. Ist dies nicht der Fall, sind die genannten Terpene nicht enthalten. Mehr zu diesem Thema kannst du hier ausführlich nachlesen.

Das Herzstück eines CBD Öles ist natürlich das Cannabidiol.

Es kommt im Hanf in größeren Mengen vor und kann aus den getrockneten Blüten extrahiert werden. CBD gehört zu den Cannabinoiden und kann mit dem körpereigenen Endocannabinoidsystem an verschiedenen Rezeptoren im ganzen Körper wechselwirken. Es dockt dabei an die CB1 und CB2 Rezeptoren, genau so wie körpereigene Cannabinoide.
Im Gegensatz zu THC ist CBD dabei nicht psychoaktiv – sondern sogar antipsychotisch.[6]

Dieser und anderen Eigenschaften hat Cannabidiol es zu verdanken, dass sich weltweit Vertreter aus verschiedensten Wissenschaftsgebieten wie Medizin, Biochemie oder Psychologie damit beschäftigen, die Wirkungsmechanismen besser zu verstehen, um Anwendungsgebiete daraus ableiten zu können.

So auch gibt es Studien, die untersuchen, welche positiven Effekte CBD auf eine angeschlagene Psyche haben kann.

3. Studien zum Zusammenhang von CBD mit Angststörungen

Wir möchten hier 3 Studien vorstellen, die zu diesem Thema gemacht wurden. An CBD wurde weltweit in Labor Untersuchungen und Tierbeobachtungen geforscht. Auch eine Reihe von Studien mit Menschen sind bereits gemacht worden. Die geltenden Verbote von Cannabis führen aber leider immer wieder dazu, dass Forschung an Substanzen aus Hanf – auch an solchen, die nicht psychoaktiv sind – unterdrückt oder sogar verboten werden. Ein paar konkrete und interessante Studien gibt es natürlich trotzdem und diese haben wir euch zusammengefasst.

3.1. Studie zur Auswirkung auf „Extinktionslernen“ bei Zugabe von CBD aus dem Jahr 2013 von Das Ravi K. und weiteren.

Untersucht wurden hier, inwiefern CBD einen Einfluss drauf hat, negative Konditionierungen (Angstkonditionierungen) zu bestimmten Reizen wieder aufzulösen.
Das Extinktionslernen ist beispielsweise erforderlich, um posttraumatische Belastungsstörungen zu lindern und die erlernte Verbindung zwischen einem Reiz und einer negativen emotionalen Reaktion wieder zu lösen.
Die Probanden bekamen dabei 32 mg CBD. An der Studie haben 48 Probanden teilgenommen. Die Versuche wurden nach der Doppelblind Methode durchgeführt. [7]

Ergebnis: Die Verabreichung von CBD verstärkte die Konsolidierung des Extinktionslernens. [8]
Schlussforderung: CBD hat das Potenzial als Ergänzung bei extinktionsbasierten Therapien im Zusammenhang mit Angststörungen. [9)

3.2. Auswirkungen von Cannabidiol bei Menschen mit einer Social Phobie (Generalized Social Anxiety Disorder „SAD“) aus dem Jahr 2011 von Mateus M. Bergamaschi und weiteren.

In dem Versuch wurden Probanden mit einer generalisierten Sozial Phobie das Sprechen in einer öffentlichen Situation simuliert.
Es haben 36 Probanden teilgenommen. 12 Probanden bildeten eine Kontrollgruppe, 12 Probanden erhielten ein Placebo, 12 Probanden erhielten eine Einzeldosis von 600 mg CBD. Die Studie wurde nach der Doppelblind Methode durchgeführt.
Zur Auswertung wurden subjektive Bewertungen und physiologische Messwerte (z. B. Puls) von jedem Probanden aufgenommen. [10]

Ergebnis: Die Vorbehandlung mit CBD führte zu einer signifikanten Verringerung der Angst. Ebenfalls verringerte sich die kognitive Beeinträchtigung sowie das Unbehagen bei der Sprechleistung. [11]
Schlussfolgerung: Die Verwendung von CBD konnte in diesem Fall eine konkret gerichtete Angst – die Sozial Phobie – signifikant verringern. Die Vermutung liegt also nahe, dass Cannabidiol ausgeprägte angstlösende Eigenschaften hat.

3.3. Große Studie über die Auswirkungen von CBD bei Angststörungen und Schlafstörungen von Scott Shannon und weiteren.

Untersucht wurde in einer klinischen Studie die Auswirkung der Einnahme von CBD bei Patienten mit einer Angststörung und/oder Schlafstörungen. Die Studie beinhaltete eine monatliche Dokumentation der Veränderung der Zustände der Probanden.
Die Patienten bekamen 25 mg CBD (wenige Ausnahmen bekamen eine andere Dosierung).
Es haben 103 Probanden teilgenommen. Die Studie ging über 3 Monate. Das Alter der Teilnehmer war zwischen 18 und 72 Jahren. [12]
Es gab in dieser Studie keine Kontrollgruppe.

Ergebnis: 79,2% der Angstpatienten und 66,7% der Probanden mit Schlafproblemen nach dem 1. Monat erlebten eine deutliche Verbesserung ihrer Beschwerden. [13]
78,1% der Angstpatienten und 56,1% der Probanden mit Schlafproblemen gaben nach dem 2. Monat weiterhin eine deutliche Verbesserung an. Diese blieb danach stabil oder verbesserte sich nach dem 3. Monat sogar noch leicht. [14]
Schlussfolgerung: Die Behandlung mit CBD bei diagnostizierten Angststörungen und Schlafproblemen kann sehr gute Ergebnisse erzielen und das bereits bei einer Dosis von 25 mg. Cannabidiol kann bei Unruhe und Angst sowie Schlafproblemen eine Verbesserung herbeiführen.

4. Fazit zu Cannabidiol bei Angstzuständen und Unruhe

  • Studien und Erfahrungsberichte von CBD Nutzern zeigen deutlich, dass die Einnahme von CBD hilfreich sein kann.
  • Die Dosierung scheint dabei individuellen Schwankungen zu unterliegen. So berichten viele Nutzer von Benefits der CBD Verwendung auch bei einer geringen Dosierung. Die Shannon Studie aus 2019 erzielte ihre Erfolge mit einer Dosierung von 25 mg täglich für diagnostizierte Angststörungen. Die Vermutung liegt also nahe, dass bei leichter Angst und Unruhe auch schon eine sehr viel geringe Dosierung Abhilfe schaffen könnte.
  • Die ätherischen Öle aus dem Hanf könnten ebenso wie CBD zu psychologischer und physiologischer Entspannung beitragen. Möchte man die Terpene für sich nutzen, gilt es bei Kauf drauf zu achten, dass das Öl ein Vollspektrum Produkt ist.

Da in der Regel bei CBD Ölen eine tropfenbasierte Angabe gemacht wird, haben wir euch hier eine Tabelle erstellt, in der ihr sehen könnt wie viel mg CBD in den jeweiligen HANV Ölen pro Tropfen enthalten sind.

Und damit sind wir am Ende von diesem Beitrag. Wir hoffen ihr hattet Spaß beim Lesen und habt einiges Neues in Erfahrung bringen können.

Du hast Fragen oder Erfahrungen die du teilen willst? Die Kommentarbox wartet auf dich!

Bis zum nächsten Beitrag,
dein HANV-Team

EDIT:

Danke fürs Lesen.
Falls du dich in einem emotionalen Ausnahmezustand befindest, gibt es ein paar Möglichkeiten mit ausgebildeten Menschen zu sprechen die dir helfen können:

Diese Nummern sind kostenfrei.
☎️ +49 800 33 44 5 33 (Info Telefon Depression)
☎️ +49 800 111 0 222 (Seelsorge)

Auf folgender Website kannst du deutschlandweit nach Ärzten und/oder Psychotherapeuten in deiner Nähe suchen.
➡️ www.kbv.de

Bitte lese den Haftungsausschluss.

Quellen:

1. psychiatrie.de, Angststörungen, https://www.psychiatrie.de/psychische-erkrankungen/angststoerungen.html
2. ebd.
3. Grotenherem F. (2015). Cannabidiol CBD Ein cannabishaltiges Compendium. (Neuauflage), Nachtschatten Verlag Solothurn, Terpene, S.27
4. edb.
5. edb.
6. Zuardi W., et al (2012). A Critical Review of the Antipsychotic Effects of Cannabidiol: 30 Years of a Translational Investigation
7. Das R.K., et al. (2013). Cannabidiol enhances consolidation of explicit fear extinction in humans
8. edb.
9. Grotenherem F. (2015). Cannabidiol CBD Ein cannabishaltiges Compendium. (Neuauflage), Nachtschatten Verlag Solothurn, Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörung, S.38
10. Bergmaschi M. et al.,(2011).Cannabidiol Reduces the Anxiety Induced by Simulated Public Speaking in Treatment-Naïve Social Phobia Patients
11. edb.
12. Shannon S., et. al., (2019) Cannabidiol in Anxiety and Sleep: A Large Case Series
13. edb.
14. edb.

2 Antworten

  1. Hallo, ich bin wirklich erstaunt dass ich noch nie davon gehört habe dass das so gut helfen soll. Warum wird das nicht standardmässig als Alternative angeboten für Menschen mit nervösen Unruhen und Angst?
    würde mich auf eine Antwort freuen, Gruß K.

    1. Hallo K. und vielen Dank für deinen Kommentar. Erzeugnisse aus Nutzhanf so wie z.B. CBD sind leider noch immer nicht vollständig im Gesundheitswesen angekommen und sind außerdem noch immer behaftet mit einigen Vorurteilen. Durch Restriktionen und Fehlinformationen aus den letzten Jahrzehnten fehlt es außerdem an fachgerechter Forschungsarbeit. Glücklicherweise können wir seit einigen Jahren einen Aufwärtstrend erleben der hoffentlich noch weiter anhält.
      Viele Grüße vom HANV Team!

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